Corona, Corona….

Hey ihr Lieben! Hoff, ihr seid alle corona-safe, wo immer ihr auch gerade seid. Vielleicht lest ihr es ja auch in Quarantine oder Self isolation. Mir geht es soweit gut – zum Glück ist es hier in Vietnam lange nicht so schlimm wie in Europe, aber dazu später mehr.
Erst mal ein paar „normale“ Sachen, ist ja schon eine ganze Weile her mein letzter Blogeintrag. Und da ich mich gerade in einer Zwangspause durch corona-bedingten Lockdown befinde, nutze ich jetzt die Zeit um euch wieder up to date zu bringen…

Im Februar ist eigentlich nix weltbewegendes passiert, außer dass unser Laden geboomt hat. Die Bungalows waren fast ausgebucht und im Pub wurde die Nacht zum Tag gemacht. Das lag hauptsächlich daran, dass wir so etwas wie eine neue zusätzliche Einnahmequelle gefunden haben – ein Poker-Table. Jede Nacht spielten also etwas 10-15 Leute hinten am Pool Poker, sogar richtig professionell mit einem Dealer. Und die wollten natürlich bedient werden und haben so für Umsatz gesorgt – allerdings auch für sehr kurze Nächte für Peter, Robin and mich, da sie oft bis 5 am gespielt haben. Also haben wir uns die Nachtschichten aufgeteilt.

Endlich habe ich es auch mal geschafft – trotz der vielen Arbeit – für 2 Tage wegzufahren. Naja, wegfahren ist eigentlich zu viel gesagt. Wollte eigentlich mit einem Freund nach Phan Rang die Küste hoch, aber da war das Wochenende schon ausgebucht. Also sind wir nur 5 km aus Mui Ne rausgefahren in ein kleines nettes Resort und haben dort in einem kleinen Bungalow am Meer bei lecker Essen, Massage und einem Trip zu Turtle Island die Seele baumeln lassen.

Anfang März kam dann auch in Vietnam Corona immer näher, wobei Vietnam schon von Anfang an, also seit Mitte Januar Maßnahmen wie Schul- und Kindergärten-Schließung, Absage von Großveranstaltungen, getroffen hat. Aber auf einmal waren auch bei uns die ersten Fälle, zunächst nur im Norden um Hanoi und wir here in Mui Ne haben zwar die Nachrichten aus Italien und so verfolgt, trotzdem schien es aber immer noch sehr weit weg…

Mein Geburtstag war dann so das ziemlich letzte „größere“ Event, dass wir bei uns im Pool House hatten. Ich habe zwar nur meinen engsten Kreis von ca. 10 Leuten eingeladen, da Robin aber das ganze auf unserer FB-Seite angekündigt hat (nicht namentlich, aber a „certain lady’s birthday und sofort jeder gewußt hatte, wer damit gemeint ist), stand auf einmal die Hälfte der Mui Ne Expat-Community here auf der Matte. Mein lecker Geburtstagskuchen hat da bei weitem dann nicht ausgereicht… Dafür floß das Bier in Strömen, wir hatten Live Music von Dale, Frank und zu späterer Stunde auch von meinem Mate Richie – bis die Sonne aufging. Alle waren sich einig – fuck off, Corona, oh what a night. So again, thanks to everyone who was celebrating with me!

Dann ging es Schlag auf Schlag – unserer vietnamese Staff hat beschlossen, aus Angst vor Ansteckung, nicht mehr zur Arbeit zu kommen. Also haben Robin, Peter and ich für ca. 10 Tage den Laden alleine geschmissen. Und da immer mehr Bars, Restaurants und BoKes geschlossen hatten, waren wir jeden Abend busy… Dann kamen aber immer mehr neue Laws – Facemask tragen an öffentlichen Plätzen, public transports and shops. Restaurants durften nur noch aufmachen mit weniger als 30 Persons, dann 20, dann 10 und vor 3 Tagen: complete Lockdown von Restaurants, Bars, Massage-Studios, Karaoke-Bars usw. Nur noch einige Shops hatten offen und viele Restaurants haben zum Take-away und Delivery-Service umgeswitcht. Auch der Market hat nur noch zu bestimmten Zeiten offen und abends ab 8 ist Mui Ne eine dunkle Geisterstadt. Anscheinend gehört zu einem Lockdown irgendwie hier auch die Straßenbeleuchtung auszuschalten…

Dann musste ich mich von heute auf morgen von meiner Lotta verabschieden, die spontan zu Renaud, ihrem Freund, der auf Reunion Island festsitzt, geflogen ist bzw es versucht hat… Sie ist bis Kuala Lumpur gekommen, da saß sie eine Woche fest. Als sie dann endlich den Flieger nach Mauritius besteigen wollte, kam die Nachricht, dass dort dichtgemacht wurde. Ihr blieb also nix andres übrig als nach Schweden zu gehen. Das einzige Land, wo sie noch hinkonnte. Zurück nach Vietnam ging nicht, nach France, wo sie eigentlich lebt und arbeitet auch nicht. Also zurück in die alte Heimat ins Hotel Mama. Ich vermisse sie wahnsinnig, zum Glück gibt es Video calls und so trinken und lästern wir weiter – brav mit social distancing… Lotta, can´t wait to have you back here, miss you, honey!!! ❤❤❤❤❤❤❤

Dann wurde unsere Provinz Bin Thuan dichtgemacht , keiner kann mehr rein oder raus, nur noch mit special permission. Die meisten Touris sind abgereist und andere sitzen fest. Guesthouses, Resorts und Hotels, also auch wir, dürfen nur noch Gäste aufnehmen, die eine Health declaration vorweisen können und schon seit Februar im Land sind. Alle danach müssen erst bei der Polizei zum Fiebermessen vorstellig werden und Leute, die nach dem 17. März eingereist sind, müssen wir direkt der Gesundheitsbehörde melden. All das sind aber nur Vorsichtsmaßnahmen, da wir hier in bisher „nur 15“ Fälle hatten und seit 1 Woche keine neuen mehr…

Unser Leben läuft also fast normal weiter – wir haben zwar geschlossen, aber ein kleiner ausgewählter Kreis hängt fast täglich bei uns am Pool rum oder man trifft sich im Shack – einer kleinen Hütte am Strand, die nirgends gemeldet ist und so irgendwie der Polizei durchgerutscht ist.

Für 2 Tage musste ich mich auch auf Anordnung der Gesundheitsbehörde in Self Isolation begeben, da ich als F2 (= Kontakt mit Leuten, die Kontakt mit infected people or people under suspect hatten) eingestuft wurde. Über St. Paddy´s Day hatten wir nämlich 2 Musiker aus Saigon da, die vorher in der Buddha Bar gespielt hatte, wo ein englischer Pilot mit Corona war. Alles wird hier genau nachverfolgt und so sind sie auch zu uns gekommen. Da ich den Gig organisiert hatte, die Jungs in Empfang genommen, eingecheckt, ausgecheckt, ihre Zimmer geputzt und auch so viel Kontakt hatte, wurde ich sofort als F2 eingestuft und nach Hause geschickt, bis Adams und Bens Testergebnis in der Quarantäne-Einrichtung in Saigon feststanden. So schlimm fande ich es garnicht, da ich vor kurzem in mein neues, superschönes Haus mit großem Garden gezogen bin. Außerdem stand kurze Zeit später Robin vor der Tür, ebenfalls als F2 eingestuft… Bepackt mit kaltem Dosenbier und lecker Essen – zu zweit self isolated es sich dann doch besser. Gerade als wir anfingen unsere Zwangspause richtig zu genießen, kamen aber die Results der guys – negative. Also wieder back to work. Allerdings nur noch für 3 Tage, dann mussten wir auch komplett dicht machen.

Trotzdem gibt es natürlich auch weiterhin was im Pool House zu tun, der Pool muss jeden Tag gemacht werden, Mangos sind reif und wollen gepflückt werden, das Grundstück und die Pflanzen brauchen ebenfalls tägliche Pflege und 2 übrig gebliebene LongTermers haben wir auch noch. Noch ist also noch keine Langeweile aufgekommen. Auch an den Strand kann man noch und da ist es jetzt richtig schön – menschenleer und da kein Wind ist, kann man auch gut ein Bad im Meer nehmen.

Ihr seht also, es geht mir auch weiterhin gut. Ich hoffe, euch allen ebenso. Freue mich weiterhin auf Nachrichten von euch. Mit vielen stehe ich ja auch über andere Kanäle in Kontakt – gerade habe ich sehr viel Zeit auch jedem einzelnen zu antworten.
In diesem Sinne – fuck off Corona – bleibt gesund und zu hause!!!

PS: Eine traurige Nachricht gib es aber doch… Unsere kleine Nachos wurde vor 2 Wochen von einem Bus überfahren. Das war ein ziemlicher Schock für uns alle, besonders für Quanita, die ihre „große Schwester“ verloren hat und nun ständig in Robins oder meiner Nähe ist, sie hat ihr Selbstvertrauen und ihre große Klappe eingebüßt und findet nur langsam wieder zu sich selbst zurück. Auch ich kriege immer noch Pippi in die Augen, wenn ich daran denke, knapp 5 Monate war sie bei mir, am Anfang eine kleine Handvoll Katze, am Ende ein propper Mädel, das nur Unfug im Kopf hatte. R.I.P Nachos, my beloved bitch, we will never forget you! ❤❤❤❤❤❤

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