That´s Island life…

So, ich habe mich entschieden – ich bleibe noch länger hier auf Koh Rong Island. Visa-Verlängerung ist schon beantragt. Wie kam´s? Naja, also vor ein paar Tagen kam der eigentliche Chef des „Rising Sun“ aus dem Urlaub zurück und hat mir angeboten noch etwas zu bleiben und auch die Visa-Verlängerung zu organisieren und zu zahlen. Und da es mir hier so gut gefällt, hab ich nicht lange drüber nachgedacht, sondern spontan zugesagt;-) Ich bleibe also weitere 4 Wochen hier auf der Insel. Am 15. September mach ich mich aber dann endgültig vom Acker, fahre nach Angkor Wat und wenn dann mein Visum am 20. abläuft, geht es zurück nach Mui Ne, wo ich dann schon sehnsüchtig erwartet werde!

Ich freue mich auch schon drauf, alle dort wiederzusehen, aber das Leben hier auf der Insel hat einfach auch was und das möchte ich noch etwas genießen… Alles hier ist super relaxt. Ok, der viele Regen ist natürlich nicht ganz so schön, außerdem bringt er einige Unannehmlichkeiten mit sich. Unsere Restaurant-Küche ist morgens meistens geflutet und die Küchen-Mädels, 2 Khmer girls, und ich schaufeln erst mal 15 Minuten das Wasser weg. In unserem Zimmer tropft es durch die Decke und alle Sachen, Bettwäsche und Klamotten, sind ständig etwas feucht. In der Dusche steht das Wasser auch öfters mal knöchelhoch und es schwimmen einem Kakerlaken-Leichen um die Füße und die Mäuse nehmen die Abkürzung durch die Zimmer. Wenn es nachts raschelt, also nicht erschrecken;-) Für 2 Tagen hatten wir hier im Hostel auch mal kein Wasser, jedes Zimmer bekam also einen Eimer . Wenn man auf´s Klo musste, ging man vorher damit ans Meer, füllt ihn und spült damit… Hat auch irgendwie funktioniert, durfte nur nicht dringend sein;- ) Der Fährverkehr auf die Insel war ebenfalls mehrere Tage eingestellt, zu gefährlich. Es kamen also keine neuen Touris auf die Insel und einige sind hier gestrandet… Für uns hieß das auch, das im Restaurant so langsam alles zur Neige ging, da alles vom Mainland geliefert wird. Naja, seit gestern geht die Fähre wieder und alles läuft wieder normal. Die letzten beiden Tage hat es auch nicht ganz so viel geregnet und ich konnte endlich mal wieder den Strand genießen. Wir haben hier einen netten Strand direkt vor der Haustür, den White Beach und auch der 4K-Beach sowie der Police Beach sind nach ca. 15 Minuten Fußmarsch gut zu erreichen…

Mein Kollege Serhat ist gerade für ein paar Tage nach Kampot gefahren, wenn er zurück ist, habe ich 2 Tage frei. Da muss ich dann mal rüber aufs Festland nach Sihanoukville. Ich brauche Bargeld. Das ist hier nämlich ein Problem, es gibt keinen ATM auf der Insel. Wenn du also Cash brauchst, musst du in ein Hotel gehen und die geben dir dann was – allerdings gegen 10% Gebühr. Für 100 Dollar bezahlt man also 10 Dollar. Zum Glück brauche ich hier nicht viel – so 3 Dollar am Tag, mal mehr, mal weniger, bin bis jetzt also gut hingekommen mit dem Geld, was ich dabei hatte. Jetzt geht es allerdings zur Neige, aber mein Chef leiht mir etwas, bis ich aufs Festland fahre. Außerdem muss ich Duschgel, Shampoo usw kaufen. Kriegst du hier zwar auch, aber sauteuer. Zum Beispiel Deo 5 Dollar, Duschgel 7 Dollar… Da zahlt man lieber die 10 Dollar für die Fähre und macht einen Großeinkauf;-) Sonst ist das Leben hier recht günstig, ein Bier im Shop kostet 50 Cent, im Restaurant 1 Dollar. Essen gehen kannst du hier für 3-8 Dollar (Western Food) oder günstiger an den kleinen Straßenständen, wo es Local Food gibt. Meistens esse ich allerdings bei uns im Restaurant, dann muss ich nix ausgeben. Da da aber alles vegetarisch ist, gehen wir dann doch alle paar Tage mal was richtiges essen;-) Hier gibt es ein kleines Restaurant, wo man super gemütlich am Strand sitzen kann (wenn es nicht regnet…) und die haben für 5 Dollar einen Barbecue-Teller mit Fleisch oder Fisch mit Gemüse und Reis – saulecker und gratis Beer gibt es auch dazu! Und von diesem Teller werden 2 Leute satt..

3x die Woche kann man hier auch richtig gut feiern gehen – bis in die frühen Morgenstunden. Jeweils Mittwoch und Samstags ab 10 pm am Police-Beach und Montags den ganzen Tag im „Nest“ Hostel am 4K-Beach. Da ich aber meistens die Früh-Shift mache, gehe ich brav um 1 nach Hause, also dann wenn es richtig losgeht. Ist aber auch nicht so schlimm… Meistens verbringe ich meine Abende im „Coco Beach“, das ist eine Bar gleich neben unserem Hostel. Dort spielt alle paar Tage eine Live-Band, die sind richtig gut. Oder wir sitzen auf unserer Hostel-Terrasse, quatschen, spielen Backgammon oder schauen zusammen irgendwelche Filme. Die Jungs, die hier im Hostel wohnen, gehören alle zum Insel-Staff, es kommen also nicht täglich irgendwelche neuen Backpacker. Ist eine richtig nette Clique, hauptsächlich Türken, ein Deutscher und ich, das einzige Mädel hier. Die Jungs nehmen auch ein bisl Rücksicht auf mich – sie schließen jetzt die Tür beim Pinkeln;-) Außerdem passen sie auf mich auf, wenn ich früher von den Parties heimgehe, begleitet mich immer einer bis zum Hostel. Nicht, dass hier viel passiert, allerdings können betrunkene Touris oder Locals manchmal ganz schön unangehm werden…

Das schlimmste, was ich bisher hier erlebt habe, waren 2 betrunkene Locals, die aus Sihanoukville zum Feiern hier waren und sich einen Spaß draus gemacht haben, die Straßenhunde zu treten. Leider haben sie einige erwischt, bevor dann ein paar Leute eingegriffen haben. Auch unseren Restaurant-Hund haben sie 2x getreten, er lag dann den ganzen nächsten Tag bei mir hinter der Bar und hat sich nicht rausgetraut… Hunde gibt es hier übrigens zahlreich. Das lustige ist – die suchen sich ihr „Herrchen“ selbst aus und bleiben dann immer in seiner Nähe. So hat fast jeder hier seinen „eigenen“ Straßenhund. Mich hat jetzt auch einer ausgesucht, ich hab ihn „Elvis“ genannt. Tagsüber kommt er ab und zu vorbei und holt sich seine Streicheleinheiten oder ein Leckerlie ab, geht mit mir zum Strand oder chillt einfach auf der Terrasse mit mir. Ab und zu kriegt er eine Dusche verpasst, danach guckt er mich allerdings erst mal ein paar Stunden nicht an… Abends, wenn wir alle zusammensitzen, sind „unsere“ Hunde alle auch dabei und liegen zu unseren Füßen. Da man sie aber leider nicht einfach mitnehmen kann, sieht man hier einige Hunde, die richtig traurig aussehen, weil ihr „Besitzer“ weitergezogen ist. Das bricht einem fast das Herz… Aber irgendwann finden sie wieder ein neues „Kurzzeit-Herrchen“;-)

Ihr seht also, das Leben hier auf der Insel ist sehr einfach und basic, aber ich fühle mich sauwohl. Wer braucht schon Luxus, man kann mit so wenig glücklich sein!!! Ok, ich könnte mal wieder eine heiße Dusche vertragen, aber das ist wirklich das einzige, was mir ab und zu fehlt. Ach, und auf den Sand, den man ständig im Bett hat, könnte ich auf verzichten;-)
Nicht wundern, dass es kaum neue Fotos gibt – lebe hier grade etwas „handy-frei“… Erstens hab ich keine kambodschanische Sim-Card, zweitens muss man am Strand immer drauf aufpassen und außerdem braucht man hier kein Handy um sich mit Leuten zu verabreden oder zu treffen. Die sieht man sowie so an unserer kleinen Promenade;-)

So long,
Annette & Elvis

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