Mui Ne – nice place to be…

So, ich hab mich endlich mal wieder längere Zeit irgendwo niedergelassen – in Mui Ne, kleiner netter Touristen- und Fischer-Ort an der Küste, ca. 4 Stunden von Saigon (Ho-Chi-Minh) entfernt.

Von Dalat ging es mit Mr. Vu´s Easyrider-Tour hierher, ca. 200 km über kurvige Bergstraßen mit diversen Stops… Punkt 8 Uhr morgens hat mich LuKa, mein Driver vor meinem Hotel in Dalat abgeholt. Mein Backpack wurde auf dem Gepäckträger in einem Plastiksack regenfest verschnürrt und ich habe meine Ausrüstung bekommen. Helm, Knieschützer und eine Biker-Jacke, ebenfalls mit Protektoren.

So ausstaffiert ging es los. Da dies ja sozusagen meine erste richtige Motorrad-Tour war, ist LuKa am Anfang relativ langsam gefahren, erst als ich mich sicher gefühlt hab, hat er Gas gegeben, so weit das auf diesen Straßen überhaupt möglich war.
1. Stop war das Flower Village – Rosen in allen Farben und viele andere Blumenfelder. Dann ging es zu einer Silk Factory, wo ich zugucken konnte, wie Seide hergestellt wird – von der Larve bis zum fertigen Tuch. Zum Abschluss gabs einen Tee und geröstete Larven zum Probieren. Mutig wie ich bin, hab ich das dann auch tatsächlich gemacht. Braucht kein Mensch… Zum Glück ging es dann weiter in eine „Happy Water“-Fabrik, wo ich dann den Larvengeschmack mit einem frischgebrauten Shot runterspülen konnte. Braucht aber ebenfalls kein Mensch und schon garnicht um 9 Uhr morgens;-)

Nächster Stop war eine Kaffee-Plantage. Vietnam ist nämlich nach Brasilien der zweitgrößte Kaffee-Lieferant. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Plantage gings dann endlich zum Probieren. Ich habe den teuersten Kaffee dort probiert – den Weazel-Kaffee. Sog. Schleichkatzen fressen die Kaffeekirschen, verdauen sie halb und dann wird die Kacke eingesammelt, gewaschen und schon hat man einer der teuersten Kaffees der Welt. Genau wie bei den Larven, nicht drüber nachdenken, dass dieses Gebräu aus dem Hintern einer Katze kommt und runter damit. Und – ist echt lecker…

Dann ging es endlich zu meinem favorite spot – dem Elephant Waterfall – einem Wahnsinnswasserfall. Man kann auch auf halbe Höhe runterklettern und dort durch einen kleinen, rutschigen Tunnel bis fast hinter den Wasserfall. Ein schlammiges, feuchtes Vergnügen!!! Und schon saßen wir nach einer kurzen Pause wieder auf dem Bike und auf dem Weg zum nächsten Wasserfall, der ebenfalls absolut traumhaft ist. Langsam war es dann auch Zeit für Lunch. Wir haben uns also in irgendeinem kleinen Bergdorf ein Straßenrestaurant gesucht und für fast nix lecker geschlemmt.

Anschließend kam das größte Stück der Fahrt. Kurzer Foto-Stop oben auf einem Bergpass (Namen konnt ich mir leider nicht merken), wo wir gleich von Locals, die dort ein Aussichtsrestaurant eröffnet haben, zu einem Bier eingeladen wurden. So gestärkt ging es dann weiter, jetzt immer bergab mit unzähligen Kurven. Kurzer Halt bei einer Gummibaum-Plantage, wo wir dann vom Regen überrascht wurden. Also schnell weiter und dem Regen praktisch weggefahren. Gegen Nachmittag haben wir eine Rast eingelegt und bei einem vietnamnesichen Kaffee in Hängematten relaxt, bevor wir das letzte Teilstück in Angriff genommen haben. Da wir vorher festgestellt haben, dass ich Dragonfruit nur aus dem Supermarkt kenne und noch nie in der Natur gesehen hab, ist LuKa spontan einen Schlenker zu einer Dragonfruit-Plantage gefahren. Jetzt weiß ich auch, dass die Dinger an kakteenartigen Bäumen wachsen und nicht fertig abgepackt im Supermarkt entstehen…

Kurz vor Mui Ne, unserem Ziel, haben wir dann noch bei den Red Sand Dunes angehalten, eine Dünenlandschaft, die leider total überlaufen und vermüllt ist. Aber irgendwie trotzdem schön. Und schon waren wir da… Der Tag ging viel zu schnell rum und LuKa hat mich bei meinem Hotel abgesetzt. Allerdings haben wir schon die nächste Tour geplant. Mr. Vu bietet nämlich auch eine 4tägige Tour von Mui Ne zum Mekong-Delta und zurück nach Saigon an. Also genau meine Ziele. Und natürlich will ich die dann wieder mit LuKa machen. Thanks Luka, amazing experience and a lot of fun!!! See you again on the back of your bike!!!

So, da war ich also in Mui Ne… Da ich relativ fertig von der Tour war, wollt ich nur schnell was essen gehen und ab ins Bett. Aber Vietnam ist doch klein und so ist mir auf einmal mein holländischer Freund Roy über den Weg gelaufen. Eigentlich wollte er ja von Hoi An aus in die andere Richtung, hat aber spontan seine Pläne geändert. Das schrie natürlich nach einigen Wiedersehens-Bierchen. Eigentlich hatte ich ja geplant, hier in Mui Ne mal wieder „Workaway“ zu machen, hatte aber von beiden Stellen, wo ich mich beworben hatte, eine Absage bekommen. Roy und ich beschlossen also, uns für die nächsten beiden Tage einen Bungalow etwas außerhalb am Strand zu mieten. Vormittags hab ich dann noch einige Hotels und Restaurants abgeklappert um nach Jobs zu fragen – leider Fehlanzeige. Von den meisten hab ich die Antwort bekommen, im Prinzip gerne, aber du müsstest russisch sprechen… Also nix. Naja, was soll, also los zum Bungalow. Dort angekommen, wurde ich gleich freudenstrahlend vom Besitzer Günther begrüßt und wir wurden auf ein paar Paulaner-Bier und deutsche Würstchen eingeladen. Zu späterer Stunde klingelte dann auf einmal mein Handy – es war Karen, in deren Guesthouse ich auch nach Arbeit gefragt habe. Lustigerweise ist die auch auf Workaway, war aber mit Volunteers eigentlich schon ausgebucht. Aber – ihr ist kurzfristig ihre bisherige Kraft abgesprungen und sie können für 10 Tage jemand gebrauchen…

Also stand ich bis gestern hier bei Sam und Karen, einem australischen Pärchen, im „The Bay“ Guesthouse, hinter der Bar. War ein absolut easy-going Job, da hier gerade Low Season ist und nicht viel los ist. Unsere Gäste sind meistens Ex-Pats, also Auswanderer aus England, Australien, Holland… Und Sam und Karen sind wirklich lovely, haben mich mit auf Ausflüge wie zu den Sand Dunes und dem Fairy Stream genommen, mir Tips für die besten Food Spots hier gegeben und mit Karen hänge ich nachmittags meistens auch am Strand oder am Pool von einem befreundeten Resort ab… That´s life. Karen & Sam, thanks for your short-term job offer, enjoyed every minute behind the bar serving Tigers and watching Sports all night;-) And thanks to my lovely guests Robin, Silke, Gary, Mr. Eks, Andrew and Liam for spending these funny evenings with me!

Nach der Arbeit oder an meinem Day-off sind wir des Öfteren auch im Dragon Beach Club gelandet – dem größten und angesagtesten Club in Town, der Andrew, auch einem Stammgast vom Bay gehört. Hier gab es auch ein Wiedersehen mit LuKa, meinem EasyRider, der für einen Abend in der Stadt war und mich zusammen mit seiner Bekannten auf einen Drink eingeladen hat. Und da die Welt bekanntermaßen klein ist, habe ich hier tatsächlich auch ein paar nette Jungs aus Karlsruhe getroffen;-)

Ab heute bin ich also praktisch wieder arbeitslos… Aber zum Glück nicht obdachlos. Einer unserer Stammgäste, Robin, hat mir ein Zimmer angeboten. Die nächsten beiden Wochen wohne ich also bei Robin und seiner Freundin Silke, die mittlerweile richtig gute Freunde geworden sind und sogar versuchen, mir hoffnungslosem Fall, das Rollerfahren beizubringen… Silke, best teacher ever!! And Robin – even if I don´t understand your worse accent, thanks for trusting me and let me drive your Scooter! Love you, flatmates;-)

Es gibt ein paar neue Fotos im Google-Album von der Motorrad-Tour, den Dunes und dem Fairy Stream – viel Spaß beim Anschauen!

Bis demnächst!

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