Sapa, Tam Coc, Hoi An und Dalat…

Vor knapp 3 Wochen bin ich von Cat Ba Island weg, mal wieder ein schwerer Abschied… Meine letzten Tage im Quiri Pub waren noch richtig schön. Es gab ein Wiedersehen mit Anthony, meinem Couchsurfing Host aus Hanoi, der mich übers Wochenende besucht hat. So konnte ich seine Gastfreundschaft erwidern und mein Zimmer mit ihm teilen. Phong hat ihn natürlich auch herzlich gerne aufgenommen, hatte er dadurch doch 2 Tage Englisch-Unterricht bei einem zertifizierten Lehrer;-) Anthony, it was so nice to see you again! Safe travels in Brazil – looking forward to hear from your adventures.

Zum Abschluss gabs noch ein großes Abschieds-Dinner mit meiner Gastfamilie und den befreundeten Besitzer des benachbarten Hostels . Zur Feier des Tages gab es Western-Food: Cheese-Burger mit Fritten. Dazu servierte Phong einige neu-kreierte Cocktails. Cảm tạ, lovely Ngyuen-Family, was such a nice experience staying and working with you! Phong, best bartender ever, love your Cocktails, even if I still prefer Beer! Keep on learning english!

Dann ging es mit dem Sleeper-Bus nach Sapa, in den Norden Vietnams. Dort angekommen, musste ich mich erst mal der vielen Taxi-Fahrer und Local Ladies, die Trekking-Touren oder Souveniers verkaufen wollen, entziehen. Die lauern dem Bus regelrecht auf – kaum ausgestiegen, stürzen sie sich auf dich. Mir ging es leider nicht so gut, hatte mir eine Erkältung eingefangen. Wahrscheinlich durch den ständigen Wechsel von Hitze draußen und arktischen Temperaturen in meinem Zimmer (die Aircon konnte nur eiskalt und ohne hätte man es nicht ausgehalten…). Also hab ich den ziemlich aufdringlichen Fahrern meinen Backpack entrissen und mich nicht ganz so freundlich durch die Menge gekämpft. Unterkunft hatte ich – wie so oft – natürlich noch nicht gebucht. Ein Hostel kam nicht infrage, merkte dass ich etwas Fieber bekam – also schnurstracks zum nächsten Hotel, da ich mich nicht mehr lange aufrecht halten konnte. Hab dann auch eins direkt am See gefunden, zwar etwas teurer, aber das war mir sowas von egal… Direkt ins Bett. Am nächsten Morgen verschnupft und mit Husten aufgewacht, rausgeguckt – Regen und Nebel und deswegen den kompletten Tag verschlafen. Abends hab ich mich dann aufgerafft und bin ins Hotel-Restaurant. Wollte eine Kleinigkeit essen und dann wieder direkt ins Bett. Allerdings wurde da so schnell nix draus… Der Besitzer setzte sich gleich zu mir an den Tisch und erzählte mir von seinem Freund, der Deutsch studiert und gleich zum Familien-Essen kommt. Wenn ich mag, wäre ich gerne eingeladen, der Freund würde sich freuen, sein Deutsch an jemandem auszuprobieren. Naja, so hab ich mir dann ein kostenloses Essen verdient, war aber ganz lustig. Als sie mitbekommen haben, dass ich etwas krank bin, kam der Koch mit einer undefinierbaren Medizin, die genauso scheußlich roch und schmeckte, wie sie aussah – aber am nächsten Tag ging es mir tatsächlich besser!

Da das Wetter die ersten Tage nicht so gut war, ziemlich neblig, man hat die Berge kaum gesehen, hab ich nicht viel unternommen, außer nach 3 Tagen mein Hotel gewechselt in eine günstigere Unterkunft. Dann war die Wettervorhersage allerdings wieder gut und ich beschloss, eine Trekking-Tour zu machen. Man kann zwar alleine auch durch die Dörfer laufen, aber bei mir besteht ja immer die Gefahr, dass ich mich verlaufe, also habe ich eine geführte Tour gebucht. Es gibt in Sapa ein Projekt, wo Frauen von den Dörfern als Guides ausgebildet werden (inkl. Englisch-Unterricht) und da ich das so gut fand, hab ich dort die Tour gebucht. Wieder etwas teurer, aber ich dachte mir, das kannste mal unterstützen… Morgens um 9 ging es also in Sapa Town los, mit Cha, einer 22jährigen H´mong. Da ich noch nicht wieder ganz so fit war, haben wir uns für die unanstrengendste Route entschieden. Wir sind durch einige Reisfelder und Bergdörfter gewandert, zwischendurch gab es Lunch. Cha hat mir viel über die Kultur und die verschiedenen ethnischen Gruppen rund um Sapa erzählt, war echt interessant. Nachmittags kamen wir dann bei meiner Gastfamilie an, wo ich die Nacht verbringen sollte. Eine supernette Family, auch H´mong, allerdings ohne Englisch und Cha (die schlief zuhause), so wurde es ein Abend mit Händen und Füßen, aber sehr lustig. Nach ein paar Gläsern „Happy Water“, ein selbstgebrauter Schnaps, klappte die Verständigung auch perfekt;-) Ich hatte meinen eigenen kleinen Verschlag im Haus, gewaschen wurde sich draußen am Brunnen und die Toilette, naja… Am nächsten Morgen hat Cha mich dann nach dem Frühstück wieder abgeholt und weiter ging es zu einem Wasserfall und einem kleinen Museum. Zum Lunch war ich dann bei Chas Familie und hab ihren Mann und Schwiegereltern kennengelernt. Anschließend ging es mit dem Motorbike zurück in die Stadt – zwar nur 8 km, aber da war mir das erste Mal doch etwas mulmig auf dem Rücksitz. Schotter- bzw. Matschpisten, die durch den nächtlichen Regen ziemlich rutschig waren. Aber „No Problem“ und mein Fahrer hat sogar während der ganzen Fahrt Whatapp geschrieben;-)

Von oben bis unten mit Matsch bespritzt war ich dann wieder in Sapa und hab mir eine neue Unterkunft gesucht. Irgendwie war mir nicht so nach Hostels und so bin ich einfach in ein kleineres Hotel rein, dass man nicht auf booking.com findet. Mit Händen und Füßen (sprech ich mittlerweile fließend) konnte ich dann einen guten Preis aushandeln. Wollte noch ca. 3 Tage in Sapa bleiben und dann wieder Richtung Süden. Über Facebook stand ich in Kontakt mit Pedro, einem Portugiesen, der 2 Tage später nach Sapa kommen wollte und Travelmates suchte. Wir haben also ausgemacht, sobald er ankommt, trinken wir was zusammen und schauen mal, ob es passt. Bis dahin hatte ich noch Zeit, einen Tag auf den Fansipan hochzufahren, den höchsten Berg Indochinas. Direkt in Sapa geht eine fast neue Bergbahn bis zur Talstation, von dort dann mit einer Gondel hoch auf den Gipfel. Das Wetter sah auch echt gut aus unten, strahlender Sonnenschein und man konnte die Berge ringsrum sehen, also hab ich das viele Geld ausgegeben (wären umgerechnet ca. 70 Bier) und bin los. Leider, wie es so ist in den Bergen, hat sich das Wetter auf 3.000 m schlagartig geändert und ich bin in komplettem Nebel auf dem Gipfel angekommen – Sicht gleich Null. Das war schon etwas ärgerlich, aber was willste machen… Zum Glück war die Aussicht von weiter unten und auch aus der Gondel aber auch wahnsinn.

Abends hab ich mich dann mit Pedro getroffen, aber uns war relativ schnell klar, als Travelmates würden wir nicht funktionieren. Allerdings hatten wir beide das gleiche Ziel – Tam Coc bei Ninh Binh, also sind wir uns im Sleeper-Bus gleich wieder begegnet. Und diese Busfahrt war echt abenteuerlich. Auf der kurvigen Bergstraße aus Sapa raus hat uns nach ca. 10 km ein LKW gerammt oder wir ihn. Alle Seitenscheiben sind in 1000 Teile gesplittert, zum Glück haben die Vorhänge das meiste abgefangen. Ich saß direkt auf dieser Seite, lag aber zum Glück schon unter der Decke, so dass ich nur ein paar Splitter abgekommen habe. Verletzt wurde zum Glück niemand, nur der Schreck saß erstmal tief. Ein Weiterfahren war natürlich nicht möglich, also alle raus aus dem Bus. Mittlerweile hatte sich auf beiden Seiten auch schon der Verkehr gestaut – ist schließlich die meistbefahrene Straße nach Sapa. Erstmal konnte uns keiner sagen, wie und wann es weitergeht, dann hieß es auf einmal – Ersatzbus steht ein paar hundert Meter hinter uns bereit. Also wurde unser Gepäck auf Roller umgeladen und wir sind hinterhergetrottet. Mittlerweile war auch die Polizei da und unterstützt von vielen Vietnamnesen haben sie mit den Fahrzeugen Tetris gespielt um die Strecke schnellstmöglich freizukriegen. Nach knapp 2 Stunden (!) ging es auch tatsächlich weiter…

Dann das nächste Chaos – anstatt direkt in Tam Coc zu halten, wie ursprünglich geplant, hat uns der Bus irgendwo vor Ninh Binh rausgelassen. Wir, eine Gruppe von 5 Leuten stand also etwas ratlos im Nirgendwo, bis – wie kann es anders sein – die Taxifahrer eintrafen. Durch den Bus-Crash schon etwas zusammengerauft, beschlossen wir uns ein Taxi zu teilen und alle im gleichen Hostel einzufallen. Wir hatten auch Glück, im Tam Coc Backpackers konnten wir dann auch schon morgens um 7 direkt einchecken und in unsere Betten. Es war ein 20er Schlafsaal, aber außer uns waren nur noch 2 andere drin. Etwas ausgeruht und dann los zum gemeinsamen Frühstück. 2 Holländer, 1 Portugiese (Pedro), ein Mädel aus Frankreich und ich. Zusammen haben wir dann auch den Ort erkundet und sind einmal um den See gelaufen. Aber scheiße, war das heiß, ca. 37 Grad… Nachmittags zurück im Hostel saßen wir dann mit ein paar Bier im klimatisierten Schlafsaal. Die 2 anderen waren mittlerweile abgereist und auch die Französin machte sich auf den Weg, dafür stieß Ariel, ein Israeli zu uns. Etwas abgekühlt gings dann runter in die Bar, wo die vietnamnesische Belegschaft sich nach Kräften bemühte, die wohl schlechteste Musik aufzulegen. Also sind wir weitergezogen, allerdings hat sich unsere Gruppe dann aufgeteilt – Ariel und ich sind essen gegangen und die anderen Jungs sind mit ein paar Russinnen in eine Karaoke-Bar abgezogen;-)

Morgens haben wir uns dann alle (bis auf mich, ich Angsthase bin hintendrauf mitgefahren) Roller gemietet und haben die vielen Höhlen und Tempel um Tam Coc erkundet. Echt eine wahnsinnige Landschaft. Abends beim Essen ging dann die Plannerei wieder los, wohin es als nächstes gehen sollte. Ich wollte nach Hoi An und die Jungs nach Danang – wieder größtenteils die gleiche Strecke, also war die Bus-Gang wieder zusammen unterwegs. Also am nächsten Tag ausgecheckt um dann abends den Sleeper-Bus Richtung Küste zu nehmen. Mittags bin ich noch mit 2 Mädels, die ich in einem Café am See kennengelernt hab, zu einem Aussichtspunkt gefahren – 1000 Stufen hochgekraxelt und komplett fertig – aber es hat sich gelohnt. Anna, enjoy Sapa, nice to meet you. And Lexie aka „Geh mal Bier holen“ – we see us in Queenstown!!!


Spontan wie ich bin, hab ich dann kurzfristig meine Pläne geändert und bin mit Ariel, dem Israeli, der mit dem Motorrad unterwegs war, die ersten 100 km mitgefahren, um dann erst in den Sleeper-Bus zu den anderen zu steigen. Ariel ist nämlich in die andere Richtung unterwegs, er nach Norden, wir nach Süden… Leider hatten wir nach der Hälfte eine Panne und sind dann samt Bike auf der Ladefläche eines LKWs mitgefahren… Aber hat trotzdem alles gepasst und ich war pünktlich wieder mit meiner Bus-Gang wieder vereint. Ariel, my friend, thanks for this adventure. What a pitty that you are driving in the wrong direction! Stay in contact and all the best for your future plans!

In Danang sind die Jungs dann ausgestiegen und ich bin weiter nach Hoi An. Da ich keine Lust auf eine Unterkunft in der Stadt hatte, bin ich etwas außerhalb am wunderschönen An Bang Beach geblieben. Hab dort einen richtig schönen Homestay in Strandnähe bei einer total netten Family gefunden. Abends hat mich dann Roy, einer der Holländer, angerufen – er findet Danang schrecklich und kommt nach Hoi An. Also hab ich ihn eingeladen bei mir im „Fishing Village Homestay“ zu wohnen. Gemeinsam haben wir dann am nächsten Tag mit Fahrrädern Hoi An, die Stadt der 1000 Laternen erkundet und uns gleichzeitig verflucht – bei 38 Grad zu radeln ist echt nicht so lustig… Dafür gabs dann anschließend isotonische Hopfen-Limonade am Beach;-) Und schon war die Zeit in Hoi An auch wieder vorbei und Roy hat sich morgens auf den Rückweg nach Hanoi gemacht und ich bin abends mit dem Sleeper-Bus nach Nha Trang, weiter die Küste runter Richtung Süden. Wie immer ging es diesmal auch nicht ganz ohne Panne, nach knapp 300 km ist der Bus zusammengebrochen und wir haben 3 Stunden auf einen Ersatzbus gewartet. Nach knapp 14 Stunden Fahrt bin ich dann in Nha Trang angekommen. Roy, thanks for sharing these days with me, safe travels! Hope to see you again someday!

Nha Trang, was soll ich sagen – stinkt bestialisch und ist von Russen besetzt. Das war mir dann doch too much und ich bin nach 2 Tagen schon wieder weitergezogen. Mit einem kleinen Mini-Bus ging es nach Dalat in die Berge. Da bin ich nun… Heute hab ich zu Fuß die Stadt erkundet und morgen gehts mit Mr. Vu´s Easy Rider Tour erst zu ein paar Hotspots rund um Dalat und dann weiter nach Mui Ne, zurück an den Strand. Das wird ein richtiges Abenteuer – das ist nämlich eine Motorrad-Tour, d. h. es geht auf dem Rücksitz eines Bikes ca. 200 km über kurvige Bergstraßen bis zur Küste. Ich freu mich wahnsinnig und ok, ein klein wenig aufgeregt bin ich auch… Ich werde berichten!

In Mui Ne hoffe ich, mal wieder einen Job zu finden und für 2 bis 4 Wochen, wenn es mir gefällt zu bleiben. Dann steht noch das Mekong-Delta und Ho-Chi-Minh an und dann geht es rüber nach Kambodscha!

Bis die Tage! Ahoi!
Annette

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