Liebe Grüße aus dem Paradies!!!!

Hey Mates! Sorry, dass ich mich jetzt erst wieder melde… Nein, ich habe euch nicht vergessen, war nur die letzte Zeit etwas beschäftigt;-)
Jetzt habe ich aber endlich mal wieder Zeit, euch auf den letzten Stand zu bringen. Beim letzten Blogeintrag war ich ja noch in der Mitte der Nordinsel – mittlerweile bin ich an der wilden Westcoast der Südinsel und zwar in Punakaiki, im Paradise… Aber das kommt später.
Nach dem Tongariro-Crossing habe ich noch 1 Tag in Taupo relaxt und bin dann mit dem Bus weiter direkt nach Wellington runter. Dort angekommen hat es mal wieder leider nur geregnet und ich war auch etwas „reisemüde“, also hab ich mehr oder weniger 2 Tage im Bett verbracht. Am 3. Tag hab ich mir dann etwas die Stadt angeschaut, ganz nett, aber irgendwie kann ich mit größeren Städten nicht mehr wirklich was anfangen. Nachmittags hab ich dann die Fähre zur Südinsel bestiegen. Die Überfahrt war zuerst stürmisch und kalt, aber als die Südinsel in Sicht kam, ließ sich auch die Sonne blicken.

Angekommen in Picton habe ich erst mal im Hostel eingecheckt und da es schon fast dunkel war, nur noch kurz was essen gewesen und früh ins Bett. Meine Room-Mates sind morgens schon um 5 Uhr aufgestanden, da sie früh weiterwollten. Und wie es meistens so ist – wird erst morgens gepackt. Ich war also auch wach. Also kurz mit den beiden, einem netten Pärchen aus Holland, die mit dem Fahrrad unterwegs waren, einen Kaffee getrunken und los. Picton ist ein wirklich goldiger kleiner Ort, aber man ist auch sehr schnell durch mit allem, also nach knapp 1 Stunde Ortserkundung auf zu einem ausgiebigen Frühstück – diesmal nicht Müsli und Obst im Hostel, sondern in einem der vielen kleinen Cafés, die es dort an der Promenade rund um den Hafen gibt. Bacon and Eggs on Toast – oh, war das lecker;-) Ok, dann hieß es mal wieder: What to do next and where should I go? Da ich endlich mal wieder was „schaffe“ wollte und nicht nur rumtingeln, hab ich über Workaway nach Jobs in der Umgebung geschaut. Eigentlich war der Plan ja, auf einer Schaffarm zu arbeiten. Leider ist das in NZ nicht ganz so easy, meistens ist das Work & Travel Visa die Voraussetzung dazu, auch wenn man nur für Unterkunft und Verpflegung arbeitet. Und bei vielen auch ein eigenes Auto, da die meisten Farmen sehr abgelegen sind und man da nicht so einfach mit dem Bus hinkommt. Da ich beides nicht habe, sind meine Möglichkeiten hier eher begrenzt. Aber dann bin ich über ein Angebot in Nelson, das ist nicht so weit von Picton entfernt, gestolpert. „Leben und Arbeiten auf einem Sailingboat“ – das klang interessant und so hab ich direkt mal hingeschrieben. Steve, der Besitzer, hat auch umgehend geantwortet. „Klar, komm her, Hilfe kann ich gut gebrauchen. Allerdings wird grade nicht gesegelt, da das Deck gestrichen wird“. Egal, hauptsache mal wieder was tun. Also direkt mittags den Bus nach Nelson genommen und ein paar Stunden später bezog ich meine eigene Koje auf der „Dreamcatcher“, einer BlueWater Sailing Yacht.

Steve, mein Host, hat mich sehr herzlich aufgenommen, allerdings auch gleich eine der Haupt-Regeln zum Leben auf seinem Boat bekannt gegeben: Just loo on Board, for poo you have to go to the marina toilet. Und er lebt komplett vegan und hätte sehr gerne, dass ich es zumindest ausprobiere. Oder ich muss mich selbst versorgen. Und wir machen jeden Morgen Frühsport, bevor wir mit arbeiten anfangen. Ok, das kann ja heiter werden, dacht ich mir, aber was solls, ich werd es überleben. Also saßen wir am ersten Abend mit einem Bier (was ja zum Glück vegan ist;-)) an Deck und haben die nächsten Tage besprochen. Meine Aufgaben waren einfach: mit ihm das Deck zu Ende streichen, ein bisl putzen und sozusagen als FunFaktor: das Dinghi (also das Beiboot, in diesem Fall ein Schlauchboot) schrubben – auf dem Wasser. Das war wirklich Fun pur – ich stand im Bikini auf dem schwankenden Boat, das an der Yacht festgemacht war und hab geschrubbt. Bin nur einmal reingefallen;-)
Als Belohnung sind wir dann an einem Tag etwas mit Steves Jetboat rausgefahren und ein bisl rumgeheizt. Leider musste ich nach 5 Tagen meine gemütliche Koje verlassen und weiterziehen, da Steve zahlenden Gäste an Board genommen hat. Er ist nämlich Lifecoach und nimmt Leute mit dem Boat raus in den Nationalpark und versucht ihnen, einen gesünderen Lebensstil nahezubringen. Ok, also wieder: Was nun? Da der Abel Tasman Nationalpark nicht weit ist, hat Steve mir empfohlen, dort weiterzumachen und mir auch ein paar Tips für die Wanderungen gegeben. Ach, und hingefahren hat er mich als Dankeschön fürs helfen auch noch. Steve, thanks for hosting and teaching me, that vegan food can be yummy, too. And for the speedboat trip!

Angekommen in Kaiteriteri hab ich im Caravan Park eingecheckt, die hatten da auch so kleine gemütliche Cabins. Nach einem Nachmittag am goldgelben Strand und einem erfrischenden Bad im doch mittlerweile nicht mehr ganz so warmen Ocean, dacht ich mir – Beertime. Also wollte ich grade mit einem Bier bewaffnet zurück an den Strand, als doch tatsächlich vor meiner Cabin laut „Weil i di moag“ losging, begleitet von 2 mehr oder weniger guten Gesangsstimmen. Es stellte sich dann heraus, dass meine Cabin-Nachbarn 2 Mädels aus Traunstein waren, die aufgrund von etwas Heimweh und zu viel Beer etwas Heimatgefühl brauchten… Und so saßen wir einige Stunden vor unseren Hütten, haben gequatscht und bayrische Musik gehört. Danke, Isi und Sabrina, war ein echt lustiger Abend! Und zu späterer Stunde wurden auch ein paar Kiwis von der Musik angelockt und so wurde es ein langer Abend mit viel Beer, Deutschunterricht und einem nächtlichen Bad im Meer… Thanks Denique and mates – see ya when I´m back in Wellington for teaching you more stupid german words like Hundescheiße, haha!

So, da war ich also in Kaiteriteri und hab den 1. Tag mit einem Kater im Bett verbracht, da haben auch die kalten Duschen nix genützt… Leider wurde meine Tour, die ich für die nächsten Tage in den Nationalpark geplant hatte, dann noch kurzfristig abgesagt, da die Wanderhütten und auch das einzige Backpackers dort ausgebucht waren. Also hab ich nur eine Tageswanderung von 6 Stunden gemacht und einen Tag eine Bootstour entlang der ganzen Park-Küste. War trotzdem schön. Es gab auch ein kurzes Wiedersehen mit Frank, Heike und den Kids, die auch für 2 Tage dort waren. Bis bald in Auckland!

Dann ging es für mich zurück nach Nelson, wo ich nochmal für 2 Nächte geblieben bin. Nelson ist nämlich echt ein cooler Ort, der mir richtig gut gefallen hat. Anschließend wieder in den Bus und auf zur wilden Westküste. Zuerst nach Westport. Da hat es mir aber garnicht gefallen. Die Besitzerin meines Hotels meinte dann, fahr nach Punakaiki, du wirst es lieben. Ok, immer froh, wenn mir die Entscheidungen mehr oder weniger abgenommen werden, also wieder in den Bus und nach Punakaiki, was nur 1 Stunde Fahrt entfernt ist. Auf der Busfahrt hab ich dann nach Unterkünften dort geschaut – and as ich keine Lust auf Hostels hatte, dachte ich, das mal wieder Zeit für Couchsurfen ist. Allerdings ist es so, dass in Puna nur einer das anbietet – ist ja auch nicht groß;-) Jed hat auch promt auf meine Anfrage reagiert und mich für eine Nacht eingeladen. Leider nicht länger, da er für ein paar Tage in Urlaub wollte. Jed ist ein total cooler Typ, der seinen Traum lebt. Abseits von allem, auf einem kleinen Stück Land in einem Campervan mit Outdoor-Badewanne, Wasser, das direkt aus einem Wasserfall abgeleitet wird, Kompost-Toilet und einem Wahnsinn-Ausblick. Seinen Family gehört das Punakaiki Beach Camp, ein Camping- und Caravan-Park, wo Jed nach seinem Tourismus-Management-Studium nun arbeitet. Mein mittlerweile liebgewonnener Intercity-Busfahrer, mit dem ich jetzt schon öfter hier unterwegs war, hat mich dann auch direkt dort rausgelassen, sonst hätte ich 2 km mit Backpack von der Coach station zurücklaufen müssen.

Jed hat mich herzlich begrüßt und mich direkt mit auf eine 10 km Wanderung entlang des Punakaiki Rivers durch den Rainforest, entlang der Pancake Rocks und zu den Blow Holes mitgenommen. Wow, was für eine Landschaft, absolut unglaublich. Zurück im Beach Camp gings noch kurz an den Strand – absolut wild und Nature pur. Dann ging es endlich in Jeds little piece of paradise.

Und das ist es wirklich! Da Jed nochmal für eine Stunde wegmusste, haben wir ein schnelles Bier getrunken und beschlossen, später seine Outdoor-Badewanne zu nutzen. Dazu muss man allerdings das Wasser anheizen, und zwar mit Feuer direkt unter der Wanne. Jed machte also ein kleines Lagerfeuer und ein 2. unter der Wanne. Meine Aufgabe war es dann, die beiden Feuer am Leben zu erhalten, bis er zurückkam. Oh man, ich habs zwar geschafft, aber das war garnicht so einfach. Mittlerweile war die Sonne untergegangen und es wurde auch schon ganz schön frisch hier oben. Ich konnte es kaum erwarten später in die heiße Wanne zu steigen. Als Jed zurück war, war das Wasser auch endlich warm. Wir saßen also mit Beer in der Wanne unterm Sternenhimmel – einfach nur wahnsinn… Ich weiß garnicht, wieviele Stunden. Immer mal wieder kurz raus unter kaltes Wasser, da das Wasser in der Wanne mittlerweile fast gekocht hat, da das Feuer drunter immer weiterbrennt…. Jed hat mir von seinen vielen Reisen erzählt, trotz seiner erst 25 Jahre hat er mit dem Rucksack fast die ganze Welt bereist, er konnte mir auch viele Tips für Südamerika geben. Am nächsten Morgen dann einen Kaffee und los ging es – für Jed an die Arbeit und für mich zu einer neuen Wanderung. Zum Lunch haben wir uns dann im Camp getroffen, wo ich seine Family kennengelernt hab. Dann hätte ich eigentlich langsam los gemusst um den Bus zu erwischen, da ich ja dachte, ich kann nur eine Nacht bleiben. Jed bot mir dann allerdings an, hierzubleiben, während er weg ist. Ich musste nicht lange nachdenken. Also zurück zu Jeds Paradise und nach einem schnellen Crashkurs „Wie überlebt Annette 3 Tage alleine in der Wildnis“ ist Jed abgefahren und ich war alleine. Und ich genieße es hier oben echt! Und das mit dem Feuermachen klappt mittlerweile immer besser, nicht nur kalte Duschen, sondern zwischen durch auch mal ein heißes Bad… And es ist so relaxt und gechillt. Jeds Eltern wohnen ja auch nicht weit von hier und kommen manchmal nach mir gucken und bringen mir Reste ihres Mittagessens vorbei;-) Die sind echt lieb!
In 2 Tagen kommt Jed zurück und mal sehen, ob ich dann noch ein paar Tage bleibe oder weiter die Küste runterfahre. Auf jeden Fall: Jed – thanks for sharing your little piece of paradise with me! Can´t believe it, it was absolutely amazing up here! And the Findlay family: thanks for taking care of me. Feeling like part of your lovely family from the beginning on. Hope to see you all again one day! And Jed, if I´m back in Germany some day – my couch is yours!
Ihr Lieben, während ich das schreibe, geht vor mir grade die Sonne unter – ich sitze quasi in der 1. Reihe… Wann ich diesen Post veröffentlichen kann, weiß ich noch nicht. Wifi gibt es hier nämlich nicht und Handyemfpang nur unten an der Straße… Und jetzt wird es definitv zu kalt hier draußen. Feuer machen ist heute nämlich nicht, muss morgen erst neues Feuerholz hacken. Ja, auch das hab ich hier gelernt – I´m a survivor girl;-)
Cheers!
Annette from Paradise!

This entry was posted in Allgemein. Bookmark the permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.