Goodbye Australia!

So, etwas spät zwar, aber hier endlich der Bericht zu meinen letzten Tagen in Australien…
Wie schon gesagt, in Mission Beach hab ich mal 3 Tage rein garnix gemacht – konnte ich auch nicht, es hat nur geregnet. Ich hab also viel gefaulenzt, bin in den Regenpausen etwas am Strand entlang gelaufen und das wars auch schon. Dann gings weiter nach Cairns. Hier wollt ich mal was neues ausprobieren und war „couchsurfen“, also bei wildfremden Leuten auf der Couch oder im Gästezimmer übernachten. War echt lustig, mein Gastgeber war Stephen, ein Naturpark-Ranger, der etwas außerhalb von Cairns in Freshwater lebt. Hatte sogar mein eigenes Zimmer. Stephen hat mir etwas die Umgebung gezeigt und abends gabs ein nettes Barbe-Q mit viel Bier und seinen Kumpels. Leider musste ich nach 2 Tagen doch in ein Hostel umziehen, da seine 3 Katzen für meine bis dahin nie ausgebrochenen Katzenallergie zu viel waren… Aber das war bestimmt nicht mein letztes Couchsurfen!
Direkt gebenüber von meinem Hostel war der Bahnhof der „Kuranda Scenic Railway“ – also spontan morgens mit diesem historischen Zug 2 Stunden durch den Regenwald über unzählige Brücken mit Wahnsinns-Aussichten nach Kuranda gefahren, einem süßen, gechillten Ort am Barron River. Nach einem Besuch im Schmetterlings-Sanctuary, einem Bummel über die Märkte und einem leckeren Essen ging es dann mit der Seilbahn hoch über dem Regenwald zurück. Ein wunderschöner Tag letzter Tag in Cairns also.

Dann war es endlich soweit: auf ins Red Center von Australien und zum Uluru (Ayers Rock)! Frühmorgens mit dem Flieger von Cairns direkt nach Yulara, wo die Rock-to-Rock-Tour mit Mulga Adventures startete. Pünktlich um 13 Uhr fuhr ein pinkfarbener Bus vorm Terminal vor und Ben, der wohl coolste und schrillste aller Tourguides nahm unsere Gruppe von 24 Leuten in Empfang. Nachdem er uns kurz erklärt hat, dass die Klima-Anlage des Busses leider kaputt ist, gings bei 40 Grad draußen und ein paar mehr Grad im Bus auch direkt los. 1. Halt: Camp „Yulara“, wo wir auch die erste Nacht verbringen würden. Kurz alle Mann noch mal pinkeln und auf zum Uluru. Zuerst fuhren wir ins Culture Center, wo wir schon einiges über die Legenden und die Traumzeit der Anangu erfahren konnten. Dann hieß es Wasserflaschen auffüllen und ab in die Hitze und zu den tausenden von Fliegen zum Mala-Walk direkt am Berg. Auf dem ca. 2 stündigen Walk hat uns Ben nochmal einige Legenden erzählt. Genervt von den vielen Fliegen, aber wahnsinnig beeindruckt vom Berg ging es mit unserem pinken Bus weiter zum Sundown-Lookout. Mit einem Glas Sekt in der Hand haben wir dann das Farbenspiel des Uluru bei Sonnenuntergang genossen.

Zurück im Camp gabs leckere Kamel-Burger, kalte Duschen, ein paar kalte Biere und dann die große Frage aller: Wo und wie schlafen wir? Von Ben gabs eine kurze Einweisung, wie man in einem Swag schläft und dann: Sucht euch einfach irgendwo draußen einen Platz innerhalb der Umzäunung und genießt den Sternenhimmel. Wer es nicht weiß: ein Swag ist sowas wie ein übergroßer Schlafsack aus Zeltplanen mit integrierter Matratze. Für mich war es nicht die erste Nacht im Swag, ich fühlte mich also gleich wohl, die anderen waren nicht ganz so glücklich, so komplett unter freiem Himmel und direkt auf dem Boden zu schlafen. Zum Glück hat Ben ihnen vorher nicht gesagt, dass die Camps von der 2. und 3. Nacht noch mehr „Outback“ sind;-)Morgens früh um 4.30 Uhr hieß es dann schon wieder aufstehen, Swag zusammenrollen, Bus beladen und los zum Sonnenaufgang über dem Uluru. Danach kurzes Frühstück im Nirgendwo und weiter zu den Kata Tjuṯa (den Olgas), einer Berggruppe ca. 30 km vom Uluru entfernt. Hier sind wir ca. 3 Stunden durch das Valley of Winds gewandert. Ab einer Temperatur von 36 Grad wird dieser Wanderweg gesperrt – wir hatten Glück, es waren nur 35,7 Grad;-)

Verschwitzt und kaputt ging es dann mit unserem heißen pinken Bus weiter Richtung Kings Canyon, unserem Ziel für die 2. Nacht. Nach ca. 1 Stunde Fahrt wurde aber erst mal der wichtigste Halt eingelegt: Kings Creek Station mit dem einzigen Bottle-Shop auf einem Gelände von 1.800 km². Hier bildeten sich jetzt Trink-Gemeinschaften, da je größer die Verpackungseinheit, die man kauft, umso günstiger das einzelne Getränk. Was für eine Rechnerei, danach aber neue Freunde fürs Leben;-) Nach weiteren 100 km durch das unberührte Outback, vorbei an wilden Kamelen am Straßenrand – manchmal lebendig, manchmal tot und stinkend, und nach einem kurzen Halt um Feuerholz zu sammeln, kamen wir am nächsten Camp an. Das war schon etwas weniger komfortabel als das erste, es gab keinen Zaun der die Dingos abhielt, keine Toiletten mit Wasserspülung, sondern nur Campingtoiletten und was für die jüngeren Teilnehmer unter uns besonders schlimm war – kein Handyempfang… Dafür aber einen kleinen Pool, in dem wir uns nach diesem heißen Tag abkühlen konnten. Zum Abendessen gab es diesmal Kängeruh-Steaks, gebraten direkt über Lagerfeuer und als Nachtisch Marshmellows am Stock. Nach gemütlichen Beisammensein, vielen Geschichten und Musik ging es dann wieder in die Swags. Ich bin mehrmals nachts durch das Dingo-Jaulen aufgewacht, einmal hab ich einen um die Feuerstelle ca. 3m von mir entfernt schleichen sehen. Morgens haben wir dann sogar Pfoten-Spuren direkt zwischen unseren Swags entdeckt, wobei ich nicht sicher bin, ob da nicht unser Lieblings-Tourguide Ben dahintersteckt. Er hat es mir bis heute noch nicht verraten…

Am 3. Tag ging es nach einem schnellen Frühstück im Halbschlaf um 6.30 weiter, damit wir so früh wie möglich am Kings Canyon sind um die morgendliche Kühle (immerhin nur 24 Grad) auszunutzen. Eine Wanderung von 9 km lag vor uns – der erste Teil steil bergauf über unzählige Treppen (auch Heart Attack Hill genannt), dann am Canyon entlang und auf der anderen Seite über einen nicht so steilen Weg, dafür aber ohne Schatten wieder runter. Boah, war das anstrengend, aber der Ausblick – Wahnsinn!

Ich bin auch fast das doppelte gelaufen, da Giorgia, eine Italienerin Höhenangst hatte und ich immer wieder zurückgelaufen bin, um sie Hand in Hand über die steileren Abschnitte zu bringen. Das hat mir immerhin eine Einladung nach Rom eingebracht;-) Nach dieser Tortur ging es wieder zurück ins Camp und direkt alle Mann in den Pool. Den Mittag über durften wir dann etwas verschnaufen, bevor es dann ans Aufladen für die Weiterfahrt ging. Diesmal ging es zurück bis zum Bottle-Shop und dort runter von der Straße und ab in den tiefsten Busch. Nix mehr Pool, Duschen und fließend Wasser – nein, nur eine Toilette ohne Tür für das „kleine“ Geschäft, eine Schaufel für das „große“ Geschäft, Dingos, Rinder, Schlangen und unzählige Krabbelviecher… Endlich richtiges Outbackfeeling! Diesmal war es auch nur unsere Gruppe, wir konnten also so laut sein wie wir wollten. Musik, lustige Spiele, Akrobatik-Übungen zum Sonnenuntergang, Horrorgeschichten am Lagerfeuer und eine weitere Nacht unter diesem atemberaubenden Sternenhimmel.

Für uns alle stand fest – dies war der beste Teil des Trips, der leider am nächsten Morgen dann schon viel zu schnell zu Ende war und Ben uns pünktlich am Flughafen ablieferte. Nach vielen Umarmungen, Telefonnummern tauschen und Erinnerungsfotos ließen wir unseren liebgewonnenen heißen rosa Bus dann endlich weiterfahren und stiegen in unsere Flieger Richtung neue Abenteuer;-) Thanks Ben, my new love, this trip was absolutely pink! And thanks for the job offer as your entertaining co-driver, will think about it… But than we have to discuss the music again;-) Big hug!

Für mich hieß das neue Abenteuer Neuseeland und da bin ich jetzt – aber das kommt im nächsten Bericht;-)
Nur soviel zu Australien – dafür, dass es eigentlich gar nicht wirklich auf meiner Liste stand und ich es nur einem Angebot von Skyscanner zu verdanken habe, dass ich da gelandet bin, war es unglaublich, aufregend, wunderschön, faszinierend, und und und. Am liebsten wäre ich dageblieben!!!

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